Wissen Sie, was ein "Mantelkind" ist? Oder welch erfreuliche Aufgabe die Gräfin Protasoff hatte? Oder wie man die Übertragung von Bakterien beim Küssen unterbinden kann?
Auf dieser Seite finden Sie erstaunliche und amüsante
Tatsachen aus der Sittengeschichte der Menschheit. Der jeweils neueste Eintrag steht obenan.
Scheisstage hießen in der Steiermark die Tage vom 24. Dezember bis 1. Januar. An diesen Tagen musste das Gesinde
unbezahlt so viel Arbeit nachholen, wie es im Laufe des Jahres durch den Gang zur Toilette versäumt hatte.
Der deutsche Kaiser Sigismund (1366-1437) war bekannt für sein ausschweifendes Leben. Er schien das ganze heilige
römische Reich als seinen Harem anzusehen. In Straßburg z.B. wurde sein Tross von nackten Hübschlerinnen empfangen und er tanzte mit ihnen durch die ganze Stadt. Gleichen Sinnes wie er war seine
Gemahlin Barbara, der er erlaubte, ihren unersättlichen Lüsten ebenso zu folgen, wie er den seinigen nachging. Er überraschte sie häufig beim Ehebruch, ohne sich dadurch gekränkt zu fühlen. Sie
erklärte, dass es gar kein anderes Gut für den Menschen gäbe, als das Vergnügen der fleischlichen Liebe. Nach dem Tode ihres Gemahls zog sie nach Königgrätz, wo sie einen männlichen Harem
unterhielt.
Die Kaufehe ist ein altenglischer Brauch, der in die angelsächsische Zeit zurückgeht und noch vereinzelt 1880
belegt ist. Die Töchter wurden je nach ihrem Stande von ihren Vätern für eine dementsprechende Summe verkauft. Witwen hatten nur den halben Preis. Allerdings musste auf den Kauf die Heirat
folgen. Wer eine Jungfrau verführte, musste sie kaufen und heiraten. Aber auch Ehemänner konnten ihre Frauen verkaufen und die betreffende Frau wurde durch den Kauf rechtmäßige Gattin des Käufers
und ihre Kinder legitime Kinder des neuen Besitzers. Gewöhnlich führte der Mann seine Frau mit einem Strick um den Hals an einem Markttag auf den Platz, wo das Vieh verkauft wurde, wo sie dem
Meistbietenden in Gegenwart der nötigen Zeugen verkauft wurde.
Religiöse Massenorgien finden sich in fast allen Zivilisationen der Menschheit. Es scheint sich dabei um eine
Beschwörung der Fruchtbarkeit in der Natur zu handeln. Bei der indischen Sekte Kauchilua werfen die am Gottesdienst teilnehmenden Mädchen und Frauen ihr Julie (Schnürleib) in einen vom Priester
verwahrten Kasten. Nach Beendigung der religiösen Feier nimmt jeder Mann ein Julie heraus und die Besitzerin wird ihm bei den nun folgenden zügellosen geschlechtlichen Ausschweifungen zuteil,
selbst wenn sie seine Schwester oder Mutter wäre.
Die Zarin Katharina II (1729-1796) war bekannt für ihren großen sexuellen Appetit. Bei der Auswahl ihrer Liebhaber überließ sie allerdings nichts dem Zufall. Diese mussten sich erstmal einer medizinischen Untersuchung unterziehen. War diese positiv abgeschlossen, erhielten sie einen Besuchstermin bei der Gräfin Anna Stepanowa Protassoff, (1745-1826), welche eine enge Freundin der Zarin war und die Funktion einer Vorkosterin ausübte.
Nur wenn die in Aussicht genommenen Liebhaber die Gräfin rundum zufriedenstellen konnten, wurden sie an Katharina weiter empfohlen. Die Test-Nächte waren ausführlich und umfassten alle Aspekte von der Galanterie über diverse sexuelle Techniken bis zur überdurchschnittlichen Potenz.
Hatte ein Bewerber die Prüfung geschafft, durfte er sich auf ene sehr einträgliche, kurze Beziehung mit der Zarin freuen, während die Gräfin Protassoff bereits die nächsten Kandidaten testete.
Bei Hof führte die Gräfin den Titel "l'éprouveuse", also "Probiererin".
Die folgende - sicher erfundene - köstliche Anekdote schildert ein typisch modernes Verhalten: sexuelle Freiheit - aber
sicherheitshalber im Geheimen - verbunden mit einer Geiz-ist-geil-Mentalität:
Ein Paar aus Stuttgart sitzt beim Therapeuten.
Der Therapeut fragt: "Was kann ich für Sie tun?"
Der Mann antwortet: "Würden Sie uns bitte beim Sex zuschauen?"
Der Therapeut ist erstaunt über dieses Anliegen, stimmt aber zu.
Als das Paar fertig ist, sagt der Therapeut: "Es tut mir leid, aber ich finde nichts Aussergewöhnliches an Ihrer Art, Sex zu haben", und er verlangt 80 Euro für die Sitzung.
Im folgenden Quartal wiederholt sich das Ganze: Zweimal in der Woche kommt das Paar, hat Sex, bezahlt die 80 Euro und geht wieder ...
Nach einigen Wochen fragt der Therapeut: "Entschuldigen Sie die Frage, aber was genau versuchen Sie eigentlich herauszufinden?"
Sagt der Mann: "Nix ... ! Aber sie isch verheiratet, zu ihr könnet mer net, i bin au verheiratet, zu mir könnet mer also au net ... ! Das Holyday Inn verlangt 150 Euro für oi Zimmer, das Graf Zeppelin 360 Euro. Wenn mir zu Ihne kommet, dann henn mir a) a sauguts Alibi, b) s koschtet uns nur 80 Euro und c) von der Krankenkasse krieget mer au noch 67,60 Euro zurück !!!
Dutroa ist eine Pflanze, deren Saft die Indianerinnen ihren Männern gelegentlich in Speise und Trank gaben. Die Männer sollen von diesem Saft "wie närrisch" geworden sein, Lachkrämpfe bekommen haben und schließlich in einen schweren, 24-stündigen Schlaf gefallen sein, ohne nach dem Aufwachen zu wissen, was mit ihnen geschehen war. Die Frauen benutzten die Zeit, während welcher der Trank wirkte, dazu, mit anderen Männern sexuelle Freuden zu genießen.
Da der erste Zweck der Ehe die Erzielung von Nachkommenschaft war, versuchte man seit alter Zeit, die Zeugungsfähigkeit des Mannes zu prüfen oder zumindest sich eine Potenzbürgschaft geben zu lassen. Dies dürfte auch der ursprüngliche Zweck der "Probenächte" sein. Wo dieser Brauch nicht vorhanden war, musste jeder Geselle, der zu heiraten beabsichtigte, der Verwandtschaft der Braut zwei Bürgen für seine Zeugungsfähigkeit stellen. Diese hatten zu bezeugen, "das er ein hertbarer Gesell seie, das ist so vil, das er wohl hasplen (koitieren) künde uf der betziehen (Bettlaken)".
Fensterln, oder Gasseln, Menschern, Prenteln, uff Karess gehen - heisst das nächtliche Anklopfen des Burschen an das Kammerfenster eines Mädchens. Es ist ein uralter, weitverbreiteter Brauch vor allem in den Alpenländern. Das Klopfen bleibt vergeblich, wenn der Bursch nicht "der Rechte" ist. Lässt das Mädchen ihn allerdings herein, kommt es - im Gegensatz zu den Kommnächten, die dem gegenseitigen Kennenlernen dienen - durchaus auch zum Geschlechtsverkehr. Die Eltern wissen das, lassen es aber geschehen, weil sie ihre Töchter "unter der Haube" sehen wollen. Wird das Mädchen schwanger, ist der Bursche verpflichtet, umgehend zu heiraten.
Eine ähnliche "Freierei" ist auch aus Norwegen bekannt und die alten indischen Veda-Lieder erzählen ebenfalls davon, dass der junge Mann nachts in die Kammer seines Mädchens steigt.
Der Milch- oder Hurenzins sagt eine Menge aus über die Haltung zur Sexualität im Mittelalter, über die Kirche und
den Zölibat. Dass die Kirche jahrhundertelang ihre liebe Not hatte, den Zölibat durchzusetzen, ist ja bekannt. Ein Ausweg aus dem Dilemma bestand darin, die Sexualität der Pfaffen zu besteuern.
Fast jeder Geistliche hatte eine Beischläferin, die nach aussen hin meist als Köchin oder Wirtschafterin auftrat. In manchen Bistümern wurde verfügt, dass diese Frauen nicht unter 40 Jahren alt
sein durften. Besonders schlaue Pfaffen umgingen dies, indem sie zwei Köchinnen im Alter von je 20 Jahren anstellten. Die kirchliche Behörde duldete das priesterliche Konkubinat und besteuerte
es. Die für die Duldung der Köchin eingezogene Steuer wurde Milch- oder Hurenzins genannt. Ebenso musste für jedes Kind, das einer Verbindung des Priesters mit seiner Wirtschafterin entspross,
eine Steuer an die Kirche entrichtet werden. Im Bistum von Konstanz z.B. gab es vor der Reformation jährlich 1.500 solcher Kinder, die Steuer betrug 5 Gulden für jedes Kind. Die "Köchin" konnte
jederzeit verstoßen und durch eine andere ersetzt werden, die Kinder galten als illegal und hatten keinerlei Erbrechte, wodurch der Sinn des Zölibats, nämlich das Vermögen der Kirche
beisammenzuhalten, erfüllt war.
Die Brennessel hatte seit jeher eine enge Beziehung zum Geschlechtsleben. Von mittelalterlichen Asketen wurden die Stauden für ihre "Disziplinen" verwendet, und die Masochisten der neueren Zeit haben diese Praxis übernommen. Der Same der Brennessel galt als wirksames Aphrodisiakum , reizt zum Beischlaf, erhöht die Potenz und öffnet die Gebärmutter. Er wurde deshalb gerne zur Bereitung von Liebestränken benutzt. Man war auch sicher, dass eine Frau, die den Urin auf Brennesseln leitet, nicht schwanger wird.
Der Georgstag (23.April) war bei den südslavischen und russischen Bauern ein wichtiger Termin: An diesem Tag beginnt nach der Winterzeit die Feldarbeit. An die Stelle der früheren Fruchtbarkeitsopfer ist die kirchliche Einsegnung der Felder getreten, aber die heidnischen Geschlechtsbräuche ließen sich die Bauern nicht nehmen. Der Bauer muss auf dem vom Winter befreiten Feld öffentlich sein Weib beschlafen, sonst kann ihm von den Feldern kein Segen erblühen.
"Geige" (oder Geigerl oder Geign) ist ein altes volkstümliches Sinnbild für das Weib. Die Studenten gebrauchten es hauptsächlich für Prostituierte und unterschieden Haus- und Nachtgeigen. In alten Wörterbüchern findet man als Synonym für Geige "Stoßbogeninstrument" oder "Tonbüchse" und "Stichscheibe". Mit "Geige" wird auch speziell das weibliche Geschlechtsteil benannt, während der "Fiedelbogen" das männliche Glied bezeichnet. Daher bedeutet "geigen" oder "auf der Geige spielen" sich begatten.
Sogenannten "gefallenen Mädchen" wurde von Amts wegen und als Strafe eine alte Geige umgehängt.
Der Achat-Stein besaß nach mittelalterlichem Glauben die Fähigkeit, eine verlorene Jungfräulichkeit feststellen zu können. Und das ging so: "Will tu wissen, ob eins eine Junkfrawe sei oder nit, so nim diesen Stein und zerstoss ihn zu Pulver und gib dies einer Junkfrawen ihr unwissende ein. Ist sie ein rein Junkfrawe, so hält sie den Harn bei ihr. Ist sie kein rein Junkfraw mehr, so muß sie ihren Harn abschlagen wider ihren willen."
Beischlaftrophäen waren bei den tibetanischen Mädchen in Gebrauch. Wenn sie sich von einem Liebhaber trennten, erbaten sie sich ein kleines Geschenk zum Andenken und Zeichen, dass er bei ihnen geschlafen habe. Dies wurde als Schmuck getragen und diejenige, die die meisten Beischlaftrophäen hatte, wurde am meisten geehrt. Auch in Äthiopien wurden hölzerne Hüftgehänge getragen, aus denen die Zahl der vollzogenen Beiwohnungen abzulesen war.
An der Pforte des mittelalterlichen Klosters Dummow in Essex hing ein großer Schinken, zu diesen Zeiten ein durchaus erstrebenswertes Gut. Dieser Schinken war demjenigen versprochen, der vor dem Prior niederkniete und beschwor, dass er seiner Ehefrau noch niemals untreu wurde und die Heirat mit ihr nie bereut habe. Einen entsprechenden Eid mit Aussicht auf den Schinken konnten auch Ehefrauen ablegen. Nach den Akten des Klosters haben sich während vieler, vieler Jahre ganze drei Männer den Schinken geholt und keine einzige Frau.
Ein Kussnetz, o.a. Kuss-Sieb oder Kuss-Racketz soll vor den gefährlichen Folgen des Küssens wirkungsvoll schützen. Diese Erfindung der 20er-Jahre war die Antwort auf die wissenschaftliche Erkenntnis, dass Küssen unhygienisch sei und der häufigste Weg, alle Arten von gefährlichen Bazillen zu übertragen. Der Weg zum "reinen und vollkommenen Kuss" sei die Benutzung des nebenstehend abgebildeten Kussnetzes. Das Gerät besteht aus einem feinen elastischen Netz, das mit einer antiseptischen Flüssigkeit imprägniert wurde, wodurch alle gefährlichen Bakterien augenblicklich getötet werden. Damit sei eine Art der Liebesbezeigung gefunden, die allen Ansprüchen der modernen Hygiene genügt.
Die Dubois war eine Schauspielerin an der Comédie francaise. Sie hatte sich einen Katalog ihrer Liebhaber angelegt. Nach 20-jähriger Tätigkeit zählte sie im Jahre 1775 bereits 16.527 sexuelle Begegnungen. Das wären im Schnitt drei pro Tag.
Das "Wergelt" war ein Bußgeld in Deutschland, das für den geschlechtlichen Verkehr mit der Magd eines anderen Herrn erhoben wurde. Mit der eigenen Magd zu verkehren, erforderte natürlich kein Wergelt. Der geschlechtliche Verkehr mit der Magd des Königs war mit 50 Schillingen, mit der eines bloßen Freien nur mit 6 Schillingen zu sühnen. Ausser einem Geldbetrag gab es auch absonderliche Bemessungen: Die Magd musste sich mit dem Hintern in eine weiche Masse setzen und die so entstandene Hohlform wurde mit Getreide, Mehl o.ä. ausgefüllt, was dann als Wergelt galt.
"Delectatio morosa" ist ein Begriff aus der katholischen Moraltheologie. Er bedeutet das Nachsinnen, das Brüten über sexuelle Dinge. Dies soll unbedingt vermieden werden, weil es sowohl bei Männern als auch bei Frauen ohne weitere Manipulation der Geschlechtsteile bis zum Orgasmus führen kann.
Der Brautkauf ist bereits bei den Babyloniern bezeugt. Ebenso bei den Griechen und den Römern, den Indogermanen und den Thrakern, den Slaven und den Germanen. Im Islam war/ist der Brautkauf offizielle Rechtsform. "Die Inder geben beim Empfang der Braut ein Gespann Ochsen dafür", schreibt Strabo. Über eine der Formen des Brautkaufs berichtet Sebastian Münster im Mittelalter:
"Wann einer Armut hab, sein Tochter nicht kann außsteuern, und sie jetzunt manbar worden ist, nimpt er trommel und pfeyfen und zeucht mit seiner Tochter auff den marckt, gleych als wollt er in krieg ziehen. Un so jederman härzu laufft, hebt die Tochter jre Kleyder do hinten auff bis an die Schultern unde lasst sich do hinten besehen, danach hebt sie sich do fornen auch auff bis über die brust und lasst jren leib do fornen auch sehen. Un so etwa einer do ist dens sie gefallt, der nimpt sie zu der ee, und tut keinen blinden Kauff."
Den Bunzengroschen oder auch Stechgroschen hatten Paare bis ins 19.Jahrhundert hinein zu entrichten, wenn sie heiraten wollten. Es ist dies wohl ein Überbleibsel des "Rechts der ersten Nacht", das dem Gutsherren zustand. Wurde nicht bezahlt, hatte der Gerichtsknecht das Recht, sämtliche Hochzeitsspeisen zu konfiszieren.
Daniele da Volterra war ein hochbegabter Schüler Michelangelos. In die Kunstgeschichte ging er ein unter der spöttischen Bezeichnung "Höschenmaler". Er hatte nämlich den fatalen Auftrag erhalten, auf Michelangelos Fresko des Jüngsten Gerichts in der Sixtinischen Kapelle die zahlreichen primären Geschlechtsteile zu bedecken. Da die Höschen auch bei der jüngsten Renovierung nicht entfernt wurden, sehen wir noch heute ein zensiertes Michelango-Gemälde.
Castalianer nannten sich die Mitglieder eines von der Gräfin Castalia 1537 gestifteten Ordens, der zur Übung der Keuschheit gebot, dass Mönche und Nonnen in einem Bett, nur mit einem Kruzifix zwischen sich, schlafen sollten. Der Orden nahm einen raschen Aufschwung. Nachdem aber offensichtlich wurde, dass das Kruzifix kein unüberwindliches Hindernis war, wurde die Gemeinschaft wieder aufgelöst und unterdrückt.
In der Andreas-Nacht wird der Patron der Alten Jungfern und der Helfer gegen Unfruchtbarkeit, der Heilige Andreas, angerufen. Sein Gedächtnistag ist der 30. November. Die vorhergehende Nacht gilt als Rauhnacht und ist nach altem Volksglauben besonders günstig, das Bild des zukünftigen Gatten erblicken zu können. Haus und Stube werden mit Weihrauch ausgeräuchert, worauf niemand mehr durchs Tor gehen darf, damit keine Dämonen ins Haus schlüpfen. Um Mitternacht entkleidet sich das Mädchen völlig und spricht, gegen das Fenster oder gegen den Ofen gewendet, dreimal die Anrufung:
Lieber Betschemel, ich tritt dich,
Heiliger Andreas, ich bitt dich,
Lass jetzt meine Augen
Den Herzliebsten schauen."
Dann tritt das Mädchen mit einem Licht in jeder Hand vor den Spiegel und hofft, darin das Bild ihres Zukünftigen zu erblicken.
Ein weiters Beispiel für die Anrufung des Heiligen:
"Andresgen, Mann Bescherer,
Du treuer Jungfer Lehrer:
Hier steh ich splinter nackt,
Wann wird die Stunde kommen,
Dass einer mich genommen,
Und mein Braut-Bett knackt."
Weiberdingete findet in Tirol am Johannistag im Brixental statt, wobei jeder Ehemann sein Weib ins Wirtshaus führt. Dabei fragt sie ihn, ob er sie für das nächste Jahr wieder "dingen" wollte. "Ja, ich will's probieren", antwortet er und sie - bezahlt die Zeche.
Das englische Parlament soll nach unverbürgter Quelle ein Gesetz gegen die künstliche Korrektur der weiblichen Schönheit erlassen haben, das folgenden Wortlaut hatte:
"Alle Frauen ohne Unterschied des Alters, Ranges oder Standes, gleichviel ob Jungfrauen oder Witwen, welche nach Erlass dieser Akte irgendeinen der männlichen Untertanen Seiner Majestät in verräterischer oder betrügerischer Weise durch Schminken, Salben, Schönheitswasser, künstliche Zähne, falsche Haare, spanische Wolle, Korsetts, Reifröcke, Hackenschuhe, gepolsterte Hüften, zur Eingehung einer Heirat verlocken, machen sich der Strafe schuldig, die das Gesetz über das Vergehen der Zauberei verhängt hat und soll solche Heirat nach Überführung des beschuldigten Frauenzimmers für null und nichtig erklärt werden."
Fleischhaufen nannte man das vergnügliche Treiben in den bäuerlichen Spinnstuben, in denen an den langen Winterabenden das ganze Dorf zusammenkam. Ohnehin gab es nur eine spärliche Beleuchtung, die manche Intimität erlaubte. Und wurde dann durch Zufall oder Absicht das Licht ganz gelöscht, so stellte ein Bursche einem Mädchen den Fuß, sodass das Mädchen zu Boden fiel. Nun stürzte sich der Bursche auf das Mädchen und unter Geschrei folgten die anderen herbei, um scheinbar das Mädchen zu befreien. Bald lagen sämtliche Anwesende auf diesem Fleischhaufen und es war nicht mehr zu unterscheiden, wer wem an Busen, Vulva oder Penis griff. Irgendjemand machte früher oder später wieder das Licht an und der Haufen entwirrte sich unter Lachen und Schreien.
Das nebenstehende Bild des Wiener Malers Peter Fendi knüpft an eine jahrhunderte alte Tradition, die Scheiben auf den Schießstätten mit obszönen Abbildungen und Versen zu versehen. Häufig waren es (halb)nackte Frauen und es versteht sich von selbst, wo das Zentrum lag. Ein Beispiel für einen dazugehörigen Vers: "Wer trifft in das versteckte Schwarz hinein, / Wird unser bester Schütze sein." Ein anderes Beispiel ist eine Scheibe, auf der ein Schiff voller Frauen dargestellt ist und darunter der Vers: "Oh sehet ein Wunder! / Ein Schiff voller Löcher und gehet nicht unter."
"Porzellanfuhre" ist ein typisch wienerischer Ausdruck für Geschlechtsverkehr in der Kutsche bei zugezogenen Vorhängen. Dieser gern geübte Brauch wird erstmals 1554 erwähnt: Die römischen Kurtisanen fuhren in Wagen, die sich "für die Übungen der Venus" als geeignet erwiesen. Im 18. Jahrhundert taucht diese Praxis in den Wiener Polizeiakten auf. In Paris gab es spezielle Kutschen, die besonders viel Lärm machten, um die Geräusche der Lust zu übertönen. Ein solches Gefährt wurde "Bordel ambulant" genannt.
Für alles und jedes hatten die Römer ihre zuständigen Gottheiten. Perfica war dafür zuständig, den Coitus zur Vollendung zu bringen, also die Ejakulation auszulösen. Die Göttin Pertunda hatte die Aufgabe, dem Manne beim Durchstoßen des Jungfernhäutchens behilflich zu sein. Und Prema Mater hieß die Göttin, die während des Coitus das Weib auf dem Lager festhält, sodass es sich den Umarmungen nicht entziehen kann.
Paternianer nannte sich eine christliche Gemeinschaft im 5. Jahrhundert. Der Stifter, Paternus, stützte sich auf des Augustinus Befund, dass vom Nabel abwärts der Mensch vom Teufel geschaffen sei. Man habe daher nur die oberen Körperteile rein zu halten.
Die Lucina sine concubitu (lat., Niederkunft ohne Beischlaf) wurde im Mittelalter nicht nur der Gottesmutter zugebilligt. Neben dem Glauben an Dämonenschwängerung durch einen Incubus erhielt sich auch der Glaube an die Möglichkeit einer Schwängerung durch Abwesende, die im Traum erfolgen konnte. Im Jahre 1637 erklärte das Parlament von Grenoble eine solche Niederkunft für möglich und legitimierte ein Kind, dessen Vater seit vier Jahren im Ausland weilte. Die Gattin, der ein Ehebruch nicht nachzuweisen war, hatte erklärt, im Traum intensiven ehelichen Verkehr mit ihrem Mann gehabt zu haben.
Quellen:
Bilder-Lexikon Kulturgeschichte. Hamburg 1961
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